Meine persönliche Rezension zum Buch – DGWAZTMIDW- Der entspannte Weg durch Trotzphasen

Voller Vorfreude wartete ich auf meine liebe Postbotin, dass sie mir hoffentlich noch in der Erscheinungswoche das Buch vom Wunschkind-Blog an die Haustür bringt. Ich hatte etwas Angst, dass ich kein Exemplar mehr abbekomme und warten muss! Donnerstag hatte ich leider kein Glück, aber Freitag um die Mittagszeit war es endlich soweit, mein Buch vom *Gewünschtesten Wunschkind aller Zeiten* wurde mir zugestellt, Juhu! Ich lese immer im Bett, um genau zu sein beim Mittagsschlaf meiner Tochter. In dieser Zeit lese ich einfach gern und in dieser Woche freue ich mich schon immer so darauf, endlich ein Stückchen weiter zu kommen. Der Blog „zum Buch“ ist meine Bibel, aber das wisst ihr ja bereits. Wer meine Einstellung dazu noch nicht gelesen hat, kann gerne noch einmal hier klicken Lieblingsblogs Teil 1.

Nun aber zurück zum Buch!


Große Versprechen am Anfang von den Schriftstellerinnen Danielle Graf und Katja Seide, dass nach dem Lesen des Buches, bei Trotzanfällen, zukünftig mit Liebe und Verständnis reagiert wird, anstatt in der eigenen Wut zu versinken! Das sogar ohne Schimpfen auszukommen sei, dass der Weg der bedürfnisorientierten „Erziehung“ nicht aufgegeben werden muss und trotzdem keine kleinen Tyrannen herangezogen werden! Das sind doch wirklich wundervolle Versprechungen, besonders für mich, da wir diesen Weg gehen möchten, auch nach unserer Babyphase, die sich momentan im Übergang zur Kleinkindphase befindet.

1. Kapitel – Trotzphase der Kinder

Sehr gelungen sind die ersten Seiten und die Erklärungen zum kindlichen Gehirn! Schon diese Erkenntnisse sind den Kauf des Buches wert! Es wird klar und deutlich erklärt, wie das kindliche Gehirn funktioniert! Ich hatte wirklich gute „Aha-Erlebnisse“. Sehr hilfreich sind die eingebauten Beispiele von Familien, die in einem, glaube ich, Bindfadenkästchen mit Knäuel dargestellt sind. Vielleicht symbolisiert dieses Knäuel ja die Verwirrungen im kindlichen Gehirn, in wütenden Momenten, und der Faden den Rahmen, also uns als Eltern. Wir sind der Rahmen, die haltende Stütze in der Wut!? Wer weiß!?…aber das nur so am Rande.

Zwei persönliche „Aha-Erlebnisse“ von mir:

Ja das sind Bespiele von großen „Leen-Lebens-Erkenntnissen“ aus dem Buch, die mir sicher später im Leben weiterhelfen werden. Um meine Punkte richtig nachvollziehen zu können, helfen tatsächlich nur die ausführlichen Ausarbeitungen im Buch.

Weiter geht es mit dem Wort „Nein“ und deren Bedeutung. Ich als Pädagoge weiß um dieses Wort, wir als Eltern praktizieren es auch so wie es im Buch steht – Puh Glück gehabt. Ein sehr wichtiges Wort, um dessen Gewicht jede Familie wissen sollte. Anders erging es mir bei dem Wörtchen „nicht“ – Alter Schwede! Danke für die Entschlüsselung dieses Mysterium! Wie schlüssig und klug ist doch die Beschreibung dazu.

Bevor es zu den Eltern geht, wird nochmal ausführlich das Thema -Beißen- beschrieben. In vielen beschriebenen Situationen hatte ich berufliche Beispiele aus Krippen und Kindergärten vor Augen. Mamas, Papas, Erzieher_Innen und Pädagog_Innen aller Art – lest bitte dieses Buch!

2. Kapitel – Trotzphase der Eltern

Auf dieses Kapitel habe ich mich, nach dem Lesen des Inhaltsverzeichnisses, besonders gefreut. Ich glaube auch, dass das Verhalten von uns ein großer Schlüssel ist. Ich beschäftige mich schon Jahre sehr intensiv mit diesem Thema und freue ich deshalb besonders darauf. Schon bei der Überschrift -Das innere Kind wacht auf- spürte ich, dass die zwei ihre Hausaufgaben gemacht hatten. Sich mit sich und dem eigenen inneren Kind zu beschäftigen bringt richtig etwas!

Mein persönliches Beispiel zur Wut und meinem gnatzig, bockigen inneren Leen-Kind:

Ich bekam eine extrem hohen Rechnung per Post. Die Leistungen auf der Rechnung hatte ich aber nicht in Anspruch genommen. Ich war so wütend, dass ich sofort dort anrufen wollte. Beim Wählen der Nummer fing das Seidenraupenkätzchen an zu weinen und zu schreien, weil sie auf meinen Arm wollte. Ich rief in meiner Wut: „Nein! Jetzt nicht Seidenraupenkätzchen!“ Sie erschrak und weinte noch lauter. Ich hatte zum 1. Mal mein Kind laut von der Seite angeblafft! Ich legte sofort auf, nahm sie hoch und entschuldigte mich bei ihr. Ich war gefangen in meiner Wut. Mit diesem Beispiel im Hinterkopf begann ich das Kapitel zu lesen und wurde durch den Wald der Erkenntnis geleitet. Wow! Ein echtes Selbsterfahrungskapitel. Begleitet wird das Kapitel durch eine geschichtliche Basis zum Thema der Schwarzen Pädagogik  und einer sehr guten Erklärungen zur Entstehung des eigenen Bauchgefühls. In diesem Themenblock musste ich auf Seite 74 -aus Mitgefühl zum Thema Kinderschlaf- anfangen zu weinen. Ich verspürte auch gleichzeitig Dankbarkeit, dass ich als Kind immer in das Bett meiner Eltern durfte und wir zusammen die Monster im Schrank suchten. Auch zum danach folgenden Thema der -Programme- und dem -inneren Plan im kindlichen Kopf-habe ich eine tolle Erkenntnisse für uns gezogen, die ich an unserem Tisch bei den Mahlzeiten ausprobieren werde. Oder auch warum ich meine Trage beim Spaziergang immer dabei habe sollte, wenn wir an diese bestimmte Stelle im Ort gelangen, an der das Seidenraupenkätzchen immer anfängt zu weinen! Schon wieder einfach nur „WOW und AHA“für mich, da die beiden Frauen so bildhaft erklären, warum es in diesen Momenten so bei meinem Kind abläuft.

– Cut –
Heute war ich bei meiner Freundin und ihrer Tochter zu Besuch. Kerstin (Kindergartenalter) saß auf der Treppe mit Papa, der bestmöglich versuchte, den Knoten der Hundeleine des Spielzeughundes so zu platzieren, wie Kerstin es gern haben wollte. Immer und immer wieder war es falsch – in meinem Kopf rattert es, sofort spielte sich das Gelesene aus dem Buch ab und wir fanden zusammen eine Lösung! Ich fühle mich durch das Buch tatsächlich kompetenter im Umgang mit „trotzenden“ Kindern. Danielle und Katja haben ihr Versprechen im Vorwort definitiv jetzt schon, auf den ersten 100 Seiten, gehalten.

– Cut beendet –

Das Thema -Angst und Möglichkeiten zur Lösung- begleitete mich im Buch auf den nächsten Seiten. Anhand der Beispiele wird wieder wunderbar verdeutlicht, wie die Angst um unser Kind uns zu Aussetzern treiben kann. Doch Danielle und Katja wären nicht Danielle und Katja, wenn sie nicht auch hierfür einen Lösungsversuch anbieten würden – die gewaltfreie Kommunikation als Schlüssel und Werkzeug zum Arbeiten mit sich selbst! -Am liebsten würde ich im Erdboden versinken- ist die nächste Überschrift. Meine Güte was haben wir mit 20 Jahren damals diskutiert, was wir machen könnten, wenn unsere Kinder sich beim Einkaufen auf den Boden schmeißen!? Von einem „Weggehen vom Kind“ bis hin zu „Ich schmeiße mich dazu und mache mit“ war alles dabei. Richtig zu einem Ergebnis gekommen sind wir damals leider nicht. Ist auch Schnuppe – denn die Antwort gibt es im Buch und als Sahnehäubchen auch noch dazu, wie wir nach dem Wutanfall (wenn wir am Abend wieder zuhause auf dem Sofa sitzen) das ganze Geschehene nochmal durchdenken können und mit welchen Werkzeugen gearbeitet werden kann. Hier schlagen die beiden die Reise in die Vergangenheit vor. Klingt spannend? Ist es auch!

3. Kapitel – Übersetzungshilfen für Eltern und kleine Wutwichtel

Mein lieber Scholli! Es geht wirklich erleuchtend weiter! In vielen Büchern lese ich wirklich oft Blablabla, hier aber wird das  Blablabla, also die „frechen Antworten“ der Kinder übersetzt. Was wir sagen, was Kinder sagen und was wir hören und was Kinder hören wird beschrieben. Perfekt ist, dass sogar eine Möglichkeit geboten wird, wie wir stattdessen auf ein „Blablabla“ oder ein „blöde Mama“  reagieren könnten und sogar noch beschrieben wird, warum es besser wäre anders zu reagieren. Dieses Kapitel ist kein Blablabla, dieses Kapitel bringt uns als Eltern wieder ein Stückchen vorwärts. Ich als Mutter und als Pädagogin kenne diese Art des Gespräches. So schön verdeutlicht habe ich es aber noch nicht gelesen. Jede Situation wird genau am Beispiel abgehandelt – Wie es läuft und wie es noch besser laufen könnte. Wirklich einfach nur klasse! Weiter geht es mit einem weiteren Dauerbrenner, dem „frechen Grinsen“. Ich will gar nicht zählen wie oft ich schon so angegrinst wurde! Ich habe früher tatsächlich geglaubt, dass die Kinder mich damit „provozieren“ wollten! Heute weiß ich es besser und bin froh, dass es im Buch auch beschrieben wird. Wie viele Menschen fühlen sich noch durch ein solches „freches Grinsen“ provoziert!? Das sind sicher noch einige und auch hier kann sehr anschaulich diese Problematik mit Hilfe des Buches aufgelöst werden. Im Text geht es mit dem nicht „hören“ weiter, auch wieder wunderbar an einem Beispiel verdeutlicht. Mir selbst fällt auf, dass ich beim Lesen des Beispiels schon die vorher beschriebenen Erklärungen aus dem Buch in meinem Kopf abspiele. Bei jedem Satz vom Beispiel denke ich mir: Ja alles klar, den Persepektivwechsel kann der Junge schon in Anfängen, das „freche“ Grinsen kann ich mir jetzt auch erklären, jetzt geht es nicht um „nicht hören“ sondern um Kooperationen! Wenn diese Mama aus dem Bespiel das Buch gelesen hätte, würde sie sicher anders reagieren. Es ist einfach so, dass sich durch das Buch eine Art Erklärungsspirale im Kopf aufbaut. Die Theorie wird einfach so toll durch die praktischen Beispiele vernetzt und die Leser werden handlungskompetenter. Im Buch geht es mit dem schönen Thema des -Belohnens- und des -absichtlichen Provozierens- weiter und geht in -Ein Kessel voller Glück- über. Hier wird wieder sehr bildlich veranschaulicht, wie wichtig es ist, diesen „Kessel voller Glück“ zu füllen, und für mich ganz klar die Erkenntnis, noch achtsamer in meiner Familie und meinem Umfeld zu leben und besonders auch achtsamer mit mir und meinen Bedürfnissen umzugehen. Dazu mache ich schon einen Onlinekurs von der „Mutfabrik“ zur gewaltfreien Kommunikation (inspiriert vom Blog zum Buch, von wem auch sonst, haha). Es ist wirklich ein wundervoller Kurs und ich habe schon viel für mich selbst gelernt. Der „Kessel voller Glück“ wird natürlich nicht nur erläutert, es werden auch hier Strategien angeboten, um diesen zu füllen. Weiter geht es mit der Kooperationsbereitschaft von Kindern, was wir darunter verstehen, was die Wissenschaft sagt und welche falschen Vorstellungen es dazu gibt. Untermauert und erklärt wird, dass wir und unsere Kinder unterschiedliche Ziele verfolgen, z.B. den morgendlichen Ablauf. Die Kooperation des Kindes zu sehen, ist die große Kunst. Dazu hatte ich auch einen Artikel auf dem Blog gelesen und war damals schon so angetan, hier im Buch auch wunderbar verdeutlicht. Ich gebe zu, dass ich mir vorher noch nie so richtig intensive Gedanken zur Kooperationsbereitschaft des Kindes gemacht hatte. Seit diesem Blogpost ist das Wort Kooperation wirklich verinnerlicht. Ich spreche  mit meinen Freunden über das Thema. Ich verstehe jetzt, was Kooperation überhaupt alles ist, denn wir nehmen sie im Alltag und im Job gar nicht richtig wahr und dafür viel zu oft als normal hin. Das wäre mir, glaube ich vor dem Blog DGWAZTMIDW nicht in den Kopf gekommen. Schön war auch noch einmal zu lesen, dass ein Kopfnicken/ Lächeln eine wunderbare Möglichkeit ist, positiv eine Rückmeldung zu geben, anstatt zu loben. Außerdem füllen diese positiven Rückmeldungen unseren Liebeskessel und das ist doch einfach nur wundervoll! Das positive Rückmelden übe ich privat gerade sehr verstärkt und sehe es als ein Puzzleteil meiner persönlichen Achtsamkeitsentwicklung, die noch ausbaufähig ist. Jetzt fühlt sich mein Weg, durch das Lesen des Buches, irgendwie bestätigt an, wenn ihr wisst was ich meine!?Auf den folgenden Seiten geht es um -Thesen zu den Spiegelneuronen- und -selbsterfüllenden Prophezeiungen-. Gelesen hatte ich dazu schon, aber auch hier wieder schöner und klarer verdeutlicht. Ich kenne mich da recht gut aus, werde es mir jetzt auf jeden Fall wieder bewusster machen und mich öfter daran erinnern. Danke für die Erinnerung! Ganz traurig wurde ich bei der „negativen“ selbsterfüllenden Prophezeiung. Ich habe es so oft erlebt, die „bösen Kinder, die Stänkerfritzen, die immer an allem Schuld waren“, bei den Eltern, bei den Kindern und bei den Erzieher_Innen. Wie habe ich es gehasst, sorry aber ich kann sie einfach nicht leiden, diese Stigmatisierungen und vorschnellen Verurteilungen. Im Buch wird beschrieben, was es macht und wie wir zukünftig damit umgehen können, denn das ist wirklich wichtig. Kein Kind sollte sich selbst irgendwann als „böse“ sehen.

-Cut-

Ich habe das Buch „Am Anfang war Erziehung“ von Alice Miller gelesen, das geht jetzt hier sicher etwas zu weit, aber ich weiß was dieser negative Blick und eine gewaltvolle Erziehung aus Kindern machen kann. Lasst es uns einfach gleich besser machen, unsere Kinder nicht kaputt erziehen und weltoffene junge Menschen wertschätzend begleiten, wie sie es verdient haben.

-Cut beendet-

-Lob, Tadel, Erziehung, und das Aberziehen von Kooperation -in Bezug auf Konkurrenz- wird ab Seite 143 wundervoll und einprägend erläutert. Ich lese Aussagen, die ich zu 100 Prozent unterschreiben würde, lese Äußerungen, die ich selbst verwende, wie ein Kind lernt „Bitte & Danke“ und „Hallo & Tschüss“ zu sagen, wenn ich es vorlebe – ich brauche es dazu nicht animieren. Noch letzte Woche wurde ich für diese Aussage belächelt. Heute lese ich genau das im Buch und fühle mich wohlig geborgen in diesen Zeilen.

4. Kapitel – Trotzdem: Autonomie fördern

Begonnen wir dieses Kapitel, indem anhand eines Beispiels aufgezeigt wird, wo Kooperationen bei Kinder gesehen werden können und wie dieser Kooperationswille bestärkt wird. Schön anschaulich ist, dass nach dem aufgeführten Beispiel jede einzelne Situation vom Beispiel beleuchtet und aufgelistet wird. Spannend ist, dass aus einem „wütenden Kind“ mit dieser Herangehensweise auf einmal ein wirklich kooperativer Junge wird und sich der negative Blick verflüchtigt. Wenn Pädagogen und Pädagoginnen und Eltern so auf die Situation schauen würden, dann wäre manch ein „Störenfried“ gar kein Störenfried mehr, oder etwa nicht!? Im nächsten Punkt geht es um -vorgelebte Kooperation-. Das ist ein  spannendes Thema. Im Beispiel der Mutter erkenne ich mich wieder. Ihren letzten Satz „…als Mutter andauernd darüber hinweggehen würde, wie sollte sie dann verinnerlichen, dass später andere – ihr erster Freund vielleicht- unbedingt darauf zu hören haben?“ Ja, so etwas sage ich auch oft zu mir selbst- Leen akzeptiere ihr nein, respektiere ihre Grenzen! Es ist echt schwerer als gedacht, das sage ich ganz ehrlich. -Kooperation basiert auf Freiwilligkeit- ist die nächste Teilüberschrift. Schon die ersten Sätze sind eindrucksvoll. „Kooperation ist freiwillig, unter Druck wird es zu Gehorsam und Zwang gehört in keine Beziehung!“Dieser Satz hat sich besonders bei mir verankert, da es echt auf jeder Fahne stehen sollte, besonders auch auf den Fahnen von Pädagogen und Pädagoginnen. Ein persönliches Beispiel: Mein Seidenraupenkätzchen ist seit letzter Woche krank, wir inhalieren viel. Nach dem Lesen des Kapitels war ich noch sensibilisierter für Kooperationen und Freiwilligkeiten. Ich akzeptierte ihr „Nein“ und wartete, bis sie zum Inhalieren bereit war. Dann kooperierte sie wirklich noch viel besser als sonst. Ich habe ihr einfach Zeit gelassen, womit wir auch beim nächsten Thema im Buch wären. Der Zeitfaktor spielt ein große Rolle im Leben von Erwachsenen, hier wird wieder schön am Bespiel verdeutlicht, was ein paar Sekunden inne halten doch ausmachen können. Vom zeitlichen Aspekt geht es über zum -Vertrauen-. Vertrauen ist so eine Sache! Wir Eltern haben oft nicht das nötige natürliche Vertrauen in unsere Kinder. Aber: ich nehme es mir wieder stärker vor, ganz nah bei mir und ihr zu bleiben und ins Vertrauen zu gehen. Ich bin das Modell, an dem mein Mädchen lernt, und alles wird zu seiner Zeit kommen und es ist jetzt richtig so, wie es ist. Dieser Punkt war nochmal ein toller Denkanstoß für mich. Dazu kommt die -Klarheit-mit sich selbst, in der Erziehung/Begleitung des Kindes. Das ist besonders schön beschrieben, wie ich finde und steht für einen weiteren Schlüsselmoment in der Beziehung zum Kind. Ich wachse immer mehr an diesem Buch und werde klarer mit mir selbst. Weiter geht es mit der schönen Überschrift -Miteinander reden-. Ich teile die Ansicht der beiden Autorinnen, dass die ersten drei Lebensjahre sehr wichtig für unsere Kinder sind und unser Verhalten als Eltern diese Jahre maßgeblich prägt. Jedoch merken Kinder unser Verhalten nicht bewusst, sie nehmen uns als „einfach gegeben“ hin. Hier kommt die -Kommunikation- ins Spiel. Diese Art der Kommunikation hatte ich bis jetzt noch gar nicht in Betracht gezogen, den Kindern liebevoll zu verdeutlichen, welche Mühe ich mir mache. Aber die Autorinnen haben Recht, wenn ich z.B. mein Kind fertig spielen lasse, obwohl ich eigentlich los möchte, kann ich das auch offen kommunizieren oder auch Bitten gewaltfrei aussprechen. Wie das genau geht, lest ihr am besten im Buch in Ruhe nach. Abgeschlossen wird das Kapitel mit dem freien Spiel in Kindergruppen. Ja, so habe ich es in meiner Berufspraxis auch erlebt. Das freie Spiel des Kindes ist ein wahres Geschenk und sollte uns Erwachsenen wieder mehr ins Gedächtnis rücken, denn Lernen und Kooperation sind im freien Spiel verankert.

5. Tipps und Tricks für einen entspannten Alltag

Oh ja – Davon habe ich gehört, ich habe es oft gesehen und auch schon selbst erlebt. Im vorletzten Teil des Buches werden ganz typische und alltägliche Situationen aufgeführt und jede Situation wird genau unter die Lupe genommen. „Warum ist das so? “ und „Was hilft?“ sind die Fragen, an denen die Situationen erklärt und durchdacht werden. Die -Verweigerung die Treppe zu steigen, das Anziehen verweigern, Essen auf den Boden werfen, Weglaufen, ein Drama beim Einschlafen zu machen, Trödeln und Bummeln, Windeln wechseln und Grenzen setzen- werden beleuchtet. Ihr werdet begeistert sein, das verspreche ich euch. Diese Situationen sind so aus dem Leben gegriffen und werden sinnvoll durchdacht erklärt und erläutert, dass wir nicht mehr  anderes können, als zukünftig entspannter in solchen Situationen zu reagieren. Jedes Beispiel wird auch wieder mit möglichen Lösungsstrategien benetzt, so dass wirklich keine Fragen mehr offen bleiben, wie z.B. beim Thema „Mein Kind will sich nicht anziehen“. Die beiden Frauen bieten einfach mal 5!!!Lösungsmöglichkeiten an, das müsst ihr euch einmal vorstellen. Und über die Angebote kommen einem selbst natürlich auch noch eigene Ideen, so dass es eine individuelle Wendung nimmt und alles im Kopf ein Ganzes ergibt. Ein wundervolles 5.Kapitel.

6. Schnelle Hilfen für akute Trotzanfälle 

Natürlich gibt es auch die akuten Fälle. Schön, dass auch darauf eingegangen wird. Begonnen wird mit dem 1. Schritt, der -Deeskaltion-. Hier wird empfohlen in der Wut respektvoll  in Kontakt zu gehen. Nochmal wird die Brücke zum Anfang des Buches gebaut und in der Soforthilfe und den Maßnahmen beschrieben, was nebenbei beim Kind passiert und wie wir es in einem akuten Fall trotzdem erreichen können. Der zweite Schritt, das -NEIN zu bestätigen- wird danach beschrieben. Hier werde ich an mir arbeiten, das ist mir durch diesen Punkt bewusst geworden. Ich muss klarer werden. Ganz klasse finde ich den dritten Schritt, der optional angeboten wird, nämlich einen -Kompromiss anzubieten-. Warum optional? Weil wir alle Menschen sind und weil es manchmal einfach nicht geht, dass Schritt 1 und 2 im vollen Umfang „ausgesessen“ werden. Ich finde diesen Praxisbezug, der sich durch das ganze Buch zieht, einfach genial. Ich merke, dass diese zwei Frauen selbst Mütter sind, es alles selbst erlebt haben und einfach real und lebensnah und doch so wissenschaftlich schreiben. Ganz wichtig finde ich auch in diesem Kapitel, dass sich die Autorinnen von dem Abnehmen von Frustrationen distanzieren. Ein wirklich wichtiger Ansatz, wie ich finde. Wir sind nicht dafür da, allen Schmerz von unseren Kindern zu nehmen. Wir müssen sie ihre Erfahrungen machen lassen, ihre Gefühle leben lassen. Wir können aber bei den Erfahrungen und dem Erleben der Gefühle an der Seite des Kindes stehen und es liebevoll begleiten. Im nächsten Punkt wird darauf eingegangen, was passiert, wenn -das Kind nicht zu beruhigen ist-. Auch hier sehr durchdacht an 6 Möglichkeiten mit diesem Thema Herr zu werden. Punkt 4 (Blitzableitertage) habe ich so oft schon im Beruf erlebt. Jetzt habe ich endlich ein Bild und einen Namen zu diesem Phänomen. Außerdem hegen Danielle und Katja eine Vermutung, was an solchen Tagen im Gehirn abläuft. Ich habe auch ganz genau diese Vemutung und das bei Gesprächen zu solchen „Vulkantagen, Blitztagen, Sturmtagen“ auch immer mal geäußert. Ich war irgendwie so ein ganz bisschen stolz, als ich das las, hihi. Der letzte Absatz (Schade das Buch ist schon am Ende angelangt) befasst sich mit der Selbstregulation in Stressmomenten, welche nochmal strukturieret in Altersklassen der Kinder aufgeteilt sind und ganz zum Schluss noch ein Nachwort zum Thema Lob in Trotzphasen.

Mein Fazit

Kurz und Knapp – 14,95€ für ein so megamäßig tolles Buch, welches mir einiges im Leben erleichtern wird! Meine absolute Kaufempfehlung. Wer den Blog von Katja und Danielle noch nicht kennt bitte beim  DGWAZTMIDW klicken. Ich hoffe ihr hattet Freude beim Lesen!?

Eure Leen

3 Kommentare zu “Meine persönliche Rezension zum Buch – DGWAZTMIDW- Der entspannte Weg durch Trotzphasen

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